Workshop

Benjamins Bildbegriffe: Materialien

13. Oktober 2016 - 14.00 – 16.00 Uhr
eikones Forum

Die Faszination, die von Walter Benjamins Bildtheorie ausgehen mag, ist auch jenem Umstand geschuldet, der eine Auseinandersetzung mit ihr zur Herausforderung macht: die Formulierung dieser Theorie ist über Benjamins Werk verstreut und in ihrem Bestand treffen markante, teils schlagwortartige, teils aphoristische Elemente («das Bild ist die Dialektik im Stillstand»; «Das wahre Bild der Vergangenheit huscht vorbei. Nur als Bild, das auf Nimmerwiedersehen im Augenblick seiner Erkennbarkeit eben aufblitzt, ist die Vergangenheit festzuhalten.») auf nur unvollständig ausgearbeitete Überlegungen. Was hier präzis gesetzt erscheint, verflüchtigt sich dort ins Fragmentarische.

Wenn dieser Workshop sich also Benjamins Bildbegriffen widmet, muss dies unter den Bedingungen einer Arbeit an den Materialien geschehen aus denen ein solches begriffliches Inventar erst zu rekonstruieren ist. Die Basis einer gemeinsamen Lektüre bilden u.a. Auszüge aus Benjamins spätesten geschichtsphilosophischen Texten (z.B. Konvolut N: Erkenntnistheorie, Theorie des Fortschritts aus dem Passagenwerk; die Thesen Über den Begriff der Geschichte) sowie aus früheren Aufsätzen, die Benjamin als Literaturkritiker verfasste (u.a. Der Sürrealismus; Zum Bilde Prousts). Ziel ist es, sowohl den geschichts- und zeittheoretischen Elementen von Benjamins später, an der Figur der Konstellation ausgerichteter Bildkonzeption Konturen zu verleihen, wie auch seinen früheren, eher anthropologisch situierten Überlegungen gerecht zu werden.

Bild: Elsa Schiaparelli: Abendkleider (1939); Quelle: Shocking! The Art and Fashion of Elsa Schiaparelli. New Haven (Yale University Press) 2003. 



Konzept: Ralph Ubl, Rahel Villinger, Dr. Philipp Ekardt, London

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